Wieder auf Kreta

Am 30. März sind wir nach Heraklion geflogen. Die 7 Monate in der Schweiz sind schnell vorbei gegangen. Jaro, unser 5. Enkelkind, geboren am 4. Oktober, ist zu diesem Zeitpunkt fast 6 Monate alt. Wir haben viel Zeit mit unserer Familie verbracht und freuen uns jetzt auf die kommenden 4 Monate auf dem Wasser.

Die ersten 14 Tage schlafen wir wieder im Hotel 9 Muses da RONJA noch an Land steht. Das Antifouling und den Tausch der Anoden hat wieder Udo Oesch organisiert, so dass wir damit nichts zu tun haben. Christian installiert als erstes die Ankerwinsch. Da er im letzten Jahr immer wieder eine leichte Vibration an der alten festgestellt hat, war ihm nicht mehr wohl damit. Also musste die alte raus und wurde durch eine Lofrans X2 ausgetauscht. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch gleich die Kette umgedreht. Will heissen: der Anschluss der Kette am Anker ist nun im Ankerkasten befestigt und der Anschluss vom Ankerkasten am Anker. Ausserdem wurde auch gleich ein neuer Ankerwirbel bestellt, da sich der alte kaum mehr öffnen liess und bei genauem Hinsehen auch verbogen war.

Ankerwinch Lofrans X2

Tag des Einwasserns. Und es passiert wieder! Kurz vor dem Einwassern schliesst Christian das Seeventil des Grauwassertanks. Dieses lässt sich ganz einfach schliessen. Zu einfach! Bei der Kontrolle von aussen ob das Ventil wirklich geschlossen ist, stellt Christian fest, dass es offen geblieben ist. Der Hebel des erst 5 Jahre alten Seeventils ist abgebrochen. Wir müssen das Einwassern verschieben. Udo flext von aussen den Bootsdurchlass ab (so geht der Wechsel des Seeventils am Schnellsten) und zusammen mit Christian wird ein neues Seeventil eingebaut. Bei dieser Gelegenheit stellt Christian fest, dass auch das Seeventil der Toilette sich zu stark bewegen lässt. Also wird dieses auch gleich noch ausgewechselt.

Udo flext den Borddurchlass weg

Löcher im Rumpf

Neue Seeventile

Am nächsten Tag sitzt alles fest und RONJA kann endlich eingewassert werden. Beim Bezahlen des Aufenthalts an Land müssen wir feststellen, dass diese Dienstleistung enorm aufgeschlagen hat. Wir zahlen fürs Stehen an Land, den Kran und die Miete der Stützen für 7 Monate 783 Euro, zusätzlich zur Liegeplatzgebühr, egal wo das Schiff liegt oder steht. Unser Platz im Wasser wurde an ein anderes Schiff vermietet für den Winter!

Nun, was haben wir sonst noch alles erledigt seither:

Der Windgeber auf dem Mast wurde ausgewechselt und der Anschluss am Nexus Server neu angeschlossen.

Windgeber Nexus Garmin

Wieder einmal hoch oben im Mast

Im Cockpit und in der Bugkabine wurde eine neue LED Leuchte montiert, mit Holzsockel.
Eine neue 12V Steckdose beim Navi Tisch installiert.
Diverse Stellen auf Deck noch mit Kiwi Grip gemalt. Auch eine alte „übermalt“. Wir sind wieder begeistert von diesem Material und der einfachen Anwendung.

An der Installation des Wassermachers haben wir diverse Modifikationen vorgenommen. Die dazu benötigten Ventile und alles Material habe ich im Winter bei mar-nautic.com bestellt. Dominique Marxer hat uns dazu per WhatsApp Anleitungen gesandt. Jetzt können wir den Zen 30 spülen, ohne Schläuche abmontieren zu müssen. Wir wurden super beraten und können mar-nautic.com nur empfehlen.

Wassermacher in Betrieb genommen, Filter getauscht und jede Woche gespült.
Toilette demontiert und neuen Sockel mit Motor installiert.
Diverse Holzteile lackiert.

Holz Lackieren

Endlich kommen auch unsere SENA SPH10-10 per Post in der Marina an. Das neue Kommunikationssystem, damit ich nicht mehr vorne vom Anker nach hinten ins Cockpit schreien muss und umgekehrt.

Sena Headset

Dieses Jahr wollen wir auch endlich das Kühlmittel des Motors auswechseln. Diese Arbeit haben wir stark vernachlässigt und mit einem schlechten Gewissen kaufen wir zuerst Teststreifen, um den ph Wert des alten zu überprüfen. Dieser liegt bei 7 und ist absolut normal. Also sollte nichts passiert sein in den letzten Jahren. Zum Ablassen des alten Kühlmittels will Christian den Motor aufwärmen und vergisst aber das Seeventil für die Motorkühlung zu öffnen. Als er feststellt dass beim Auspuff kein Kühlwasser austritt hat sich der Impeller (Schaufelrad der Kühlwasserpumpe) schon in viele Einzelteile aufgelöst. Diese müssen und wollen wir nun finden. Das beschert uns viel zusätzliche Arbeit, da die Schläuche die wir demontieren müssen nicht so leicht zugänglich sind. Aber nach 3 Stunden sind wir der Meinung, die meisten Teile gefunden zu haben.

Impeller

Da das neue Kühlmittel nicht bei heissem Motor aufgefüllt werden soll warten wir damit bis am nächsten Tag. Das Einfüllen des Kühlmittels beschert uns wieder Kopfschmerzen. Im Manual steht, es brauche 5 1/2 Liter – wir können aber nur 4 1/2 Liter einfüllen. Nach langem hin und her beschliessen wir, uns damit abzufinden dass da wohl ein Fehler in der Anleitung steht. Unangenehm! Insgesamt ist das Einfüllen jedoch viel einfacher, als „Mann“ nach seinen Studien im Internet vermutet hatte.

Neben der Arbeit bleibt viel Zeit für das Pflegen der sozialen Kontakte. Ab und zu treffen wir uns mit Freunden zum Essen, Spielen und/oder Plaudern und geniessen das gemütliche Zusammensein. Auch den orthodoxen Ostersonntag am 5. Mai verbringen wir noch beim traditionellen Oster Barbecue. 

Das Schiff ist jetzt bereit zum Ablegen, wir müssen aber noch warten bis das Zollbüro offen ist, da Griechenland – höre und staune – den 1. Mai auf den 7. Mai verschoben hat, ist dieses heute geschlossen. Morgen geht es also zum Zollbüro. Dort bezahlen wir die Cruising Tax für Mai, Juni und Juli. Dann sollten wir unser dort deponiertes TransitLog zurück erhalten. Damit und dem Nachweis fürs Bezahlen der Taxen gehen wir dann zur Portpolice, wo wir unsere Schiffspapiere erhalten. Wenn wir dann aber ablegen wollen, müssen wir noch einmal zur Portpolice und einen Ausfahrtstempel im TransitLog holen. Der Papierkrieg ist gross, und scheint immer grösser zu werden.