Auf was haben wir besonders geachtet?
Wir wollten ein hochseetaugliches Schiff. Ein älteres, aus finanziellen Gründen, aber möglichst eines, das noch regelmässig gesegelt und gepflegt wird, keines das bereits seit Jahren an Land steht. Ganz sicher kein Teakdeck, kein Stahlschiff und ein Aluboot kam aus preislichen Gründen schon gar nicht in Frage. Deshalb ein GFK Boot welches sich auf den Weltmeeren bereits bewährt hat. Beim Durchlesen der vielen Blogs von Langfahrtseglern stiessen wir auf viele taugliche Schiffe. Irgendwann dann auch auf ein Paar das mit einer Amel Sharki unterwegs war. Diese war zuerst unser Favorit, wir konnten aber keine finden unter 70’000.—Euro. Da wir noch einmal mit etwa 30’000.—Euro für die ersten Erneuerungen rechneten, lag eine Sharki über unserem Budget. Aus diesem Grund machten wir uns im Internet auf die Suche nach den Vorgängern, und fanden die Amel Euros 41. Diese hat im Gegensatz zur Sharki keinen direkten Durchgang zur Heckkabine sondern man geht durchs Mittelcockpit hinunter in die Koje. Was uns zuerst gar nicht gefiel, gefällt uns nach unseren gemeinsam absolvierten Törns nun ganz besonders.
Ganz schnell stiessen wir dann im Internet auf das Verkaufsangebot unserer SY-Fuchur. Ein österreichisches Ehepaar plante den längerfristigen Ausstieg und suchte einen Käufer für ihre Amel Euros 41 aus dem Jahr 1976. Wir nahmen Kontakt auf und vereinbarten im Jahr 2012 einen Probetörn von 1 Woche. Wie sich aber während diesem herausstellte, eilte es ihnen und uns nicht so sehr mit dem Verkauf/Kauf so dass wir einen Miteignervertrag abschlossen mit der Option, die Yacht per Ende 2015 ganz zu übernehmen.
Den Kaufpreis haben wir dem Alter entsprechend ausgehandelt, da wir schon beim ersten Segeln erkannten, dass wir sicher Vieles erneuern (müssen) werden.
Den Innenausbau hat unser Voreigner während der 20 Jahre, in welchem die Amel Euros 41 in seinem Besitz war, angepasst und ständig unterhalten. Im Vorschiff wurde das WC separiert. Das Cockpit erhielt von ihm ein festes Dach was uns für unseren Zweck nützlich schien. Wir sind so vor Regen, Wellen und Sonne gut geschützt.
2013 haben wir in Griechenland das Unterwasser erneuern lassen und ein neuer Herd wurde eingebaut. 2014 haben wir beschlossen, dass wir den Motor auswechseln wollen. Gleichzeitig bot sich an, dass wir den defekten Edelstahltank für den Diesel erneuern können. Schlussendlich wurden es beide Tanks da auch der andere einen Haarriss hatte. Unser Mit- resp. Voreigner bot sich an, diese Arbeiten für uns zu terminieren, zu überwachen und gewisse Arbeiten selber auszuführen, was wir natürlich sehr gerne annahmen. Inzwischen wurden im Sommer 2015 in Kalamata die Tanks getauscht, der Einfachheit halber in neue Edelstahltanks, der Motor ausgewechselt, der neue Autopilot eingebaut, sowie Anpassungen am Cockpit gemacht und kleinere Unterhaltsarbeiten ausgeführt. Ein neues Beiboot wurde angeschafft.
Insgesamt haben wir bisher für unsere SY-Fuchur ziemlich genau 70’000.—Euro (*) ausgegeben. Wir werden sehen, ob wir noch eine Windsteueranlage Windpilot Pacific Plus anbauen, was natürlich davon abhängt, welches Fahrtgebiet wir wählen. Nächstes Jahr wollen wir uns das Stehende und Laufende Gut (Drahtseile und Tauwerk) genauer ansehen. Vielleicht müssen wir da auch noch etwas austauschen, und ganz sicher brauchen wir auch bald neue Segel. Ihr seht, es gibt noch viel zu tun und zu bezahlen. Trotzdem werden wir im Frühjahr 2016 auf unsere Fuchur umziehen und uns dort häuslich einrichten.
Wenn wir nun überlegen, was wir noch alles anschaffen möchten an Segel, Technik, elektronische Ausrüstung und neue Polster, rechnen wir noch einmal mit 20’000.— – 30’000.— Euro. Diese Anschaffungen werden wir aber nach und nach machen und bei Bedarf.
Elsbeth
* Wir haben beschlossen, dies zu veröffentlichen, da wir uns während unserer Planung immer wieder fragten, was kostet uns das, können wir uns das überhaupt leisten? Über sämtliche veröffentlichten Zahlen waren wir sehr froh!
PS: warum FUCHUR jetzt RONJA heisst könnt ihr in der Kategorie Einflaggung nachlesen.