Insel Astipalaia – Elounda 03./04.09.20
Ja, der Titel stimmt so! Wir sind tatsächlich 6 Wochen und 3 Tage in Analipsi an der Mohle geblieben. Das hatten wir nicht von Anfang an geplant, hat sich dann aber mit der Zeit herauskristallisiert.
Ende Juli hatte ich plötzlich Husten und 39.5° Fieber. Da die Symptome so gut passten, meldete ich mich telefonisch im Gesundheitszentrum und musste noch am selben Tag dort erscheinen. Mit dem Taxi liess ich mich nach Astypalaia zum Gesundheitszentrum fahren, wo ich draussen warten musste bis alle anderen Patienten abgefertigt waren. Nach etwa 30 Minuten wurde ich herein gelassen. Zwei Ärzte und ein Assistent in Vollschutz kümmerten sich um mich. Sie stellten viele Fragen und machten einige Untersuchungen worauf ich diverse Medikamente erhielt, unter anderem Antibiotikum. Aber, es wurde kein Test für Covid19 gemacht, was mich doch sehr erstaunte. Mir wurde ein Termin für den nächsten Tag gegeben und ich fuhr mit dem Taxi zurück nach Analipsi.
Abends rief mich einer der Ärzte an und fragte mich wie es mir gehe. Mit den fiebersenkenden Medikamenten war mein Fieber da schon etwas tiefer und ich fühlte mich etwas besser. Aber ein ungutes Gefühl hatten wir schon.
Am nächsten Tag wurde ich dann getestet. Zwei Nasenabstriche, welche übrigens nicht angenehm waren, wurden gemacht. Einer für Covid19 und einer für die normale Grippe. An zwei Stellen Blut genommen, und diverse andere Untersuchungen. Ich fühlte mich so gut ärztlich betreut wie schon ganz lange nicht mehr. Danach durfte ich wieder mit dem Taxi zurück.
Der Covid Test wurde noch am selben Abend per Flugzeug nach Athen gesandt und schon am nächsten Abend erhielt ich telefonisch Bescheid: Test ist negativ. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Ich tue mein Möglichstes um diese Krankheit nicht zu bekommen, aber 100 Prozent sicher ist man halt nie.
Glücklicherweise kamen gerade zu Beginn meiner Erkrankung Petra und Ota, unsere tschechischen Segelfreunde, mit ihrem Segelschiff in Analipsi an. Petra kochte für uns und umsorgte uns mit Hilfe und guten Ratschlägen so dass ich bald wieder auf den Beinen war, nur der Husten begleitete mich noch länger.
Da in den griechischen news nun immer mehr von auf Covid positiv getesteten Menschen auf den umliegenden Inseln und zudem lokalen lockdowns zu lesen war, beschlossen wir auf weitere Segelreisen zu verzichten. Als wir Besuch von unseren Stegnachbarn in Agios Nikolaos, Kate und Angel bekamen und später dann noch von Ruedi und Christine, welche auch mit ihrem Schiff in Agios Nikolaos liegen, hat es uns zwar schon auch gejuckt aber irgendwie halt dann doch nicht genug um die Leinen zu lösen.
Nun wir hatten auch so eine schöne Zeit in diesem Ausnahmejahr. Haben unseren riesigen Swimmingpool um das Schiff herum genossen, ab und zu mit Freunden in den umliegenden Tavernen gut gegessen und sind regelmässig mit Kaffe und selbstgebackenem Kuchen von Petra verwöhnt worden. Per Taxi fuhren Petra und ich einmal wöchentlich nach Astypalaia wo wir uns mit Lebensmitteln eindecken konnten.
Am 3. September haben wir abends um 18 Uhr die Leinen gelöst und sind unter Vollmond zurück nach Kreta gesegelt.
In der Bucht bei Elounda liegen wir seitdem vor Anker.
Morgen sollte es dann nach Agios Nikolaos in die Marina gehen.
Hallo Elsbeth,
Wir hoffen, dass du deine gesundheitliche Krise gut überstanden hast und wieder voll fit bist.
Für den beginnenden Herbst wünschen wir auch noch einige schöne Törntage..
Liebe Grüße senden Brigitte und Karl
Hallo Elsbeth, hoi Christian,
Das sind ja Geschichten!
Ich bin froh zu hören, dass alles glimpflich für dich/euch abgelaufen ist, und ihr trotz all diesen Widerlichkeiten euer „Seemannsleben“ inzwischen wieder geniessen könnt.
Ja, mit diesem Virus lässt sich nicht spassen!
Wir kamen bis jetzt gut davon!
Wir geniessen unser Rentnerdasein, mit etwas länger schlafen, jeden Tag zu nehmen, wie er kommt.
Die Tage sind wir ab und zu im Garten bei Paul’s Mutter beschäftigt.
Sie kommt mit dem Alleinsein nur schlecht und recht zurecht.
Und zwischendurch darf ich mal unser Enkelkind hüten. Er ist ein wahrer Sonnenschein und schon ganz wacker mit seinen bald zwei Jahren.
Ich wünsche euch noch viele sonnige Tage. Geniesst es!
..und vor allem: bleibt gesund!
En liebä Gruess us Turbi!
Vreni