Endlich unterwegs – 28.05.-17.06.2024 – Kreta, Agios Nikolaos Marina – Kreta, Sitia – Inseln Kasos, Fry – Tilos, Hafen – Tilos, Ormos Megalo – Insel Nisyros, Hafen Paloi – Kos, Kardamena – Pserimos, Vathy Bay – Kalymnos, Palionisos Bay – Leros, Xirokampos Bay
Dieses mal haben wir uns wirklich aufraffen müssen, um unser „schönes“ Segelleben wieder aufzunehmen. Wir treffen uns nochmals zum Essen mit Segelfreunden und legen dann am 28. Mai ab. Am ersten Tag segeln wir die 23 Meilen bis nach Sitia, im Nordosten von Kreta wo wir seitwärts anlegen. Die See ist entgegen aller Prognosen noch etwas ruppig und wir sind froh, dass wir Stugeron eingeworfen haben. Mir wird es trotzdem etwas schlecht, es geht aber schnell vorüber.
In Sitia soll eine Marina für 300 Schiffe entstehen, welche bereits im Oktober 2024 bezugsbereit sein soll. Wir können uns das aber nicht vorstellen. Es wird zwar fleissig gebaggert im Hafenbecken aber sonst sieht man noch gar nichts von einer Marina.
Von Sitia segeln wir am 30. Mai weiter nach Fry auf der Insel Kasos (45 SM). Auf dieser Strecke haben wir das erste mal die Gelegenheit, unseren neu erworbenen Gennaker auszuprobieren. Unsere Segelnachbarn an Land haben dieses Leichtwindsegel auf ihrem neu erworbenen Boot vorgefunden und keine Verwendung dafür. So sind wir günstig zu diesem tollen Segel gekommen. Es macht Spass, bei 7 Kt Wind mit 4 Kt vorwärts zu kommen und wir bereuen unseren Kauf keineswegs.
In Fry angekommen legen wir zuerst aussen an der Mole seitwärts an. Am nächsten Tag weist uns der freundliche Hafenpolizist darauf hin, dass es im inneren Bereich Platz für uns hätte. So versuchen wir unser Glück, merken dann aber, dass die vorhandene Lücke doch ein bisschen knapp für uns ist. Da aber dort ein scheinbar verlassenes Fischerboot festgemacht hat, legen wir uns seitlich an dieses an und verbringen eine ruhigere zweite Nacht in Fry. Hier öffnen, ausser einer Taverne, alle erst am 1. Juni. So geniessen wir halt in der einzigen Geöffneten ein einfaches aber gutes Abendessen.
Am 1. Juni segeln wir weiter nach Tilos. Nach 70 Meilen, während denen Flaute und Wind sich immer wieder abwechseln und wir deshalb immer beschäftigt sind, kommen wir nach 12 Stunden müde auf Tilos an und beschliessen im Hafen festzumachen anstatt zu ankern.
Wir geniessen am 2. Juni ein leckeres Abendessen und da ich endlich vor Anker liegen möchte, wechseln wir am 3. Juni in die Bucht Ormos Eriston, 12 Meilen östlich vom Hafen auf Tilos gelegen. Hier erleben wir eine schrecklich unruhige, schaukelnde Nacht und schwimmen das erste mal in diesem Jahr ums Schiff herum. Pünktlich anfang Juni hat sich eine Hitzewelle eingestellt. Unsere Ventilatoren laufen fast den ganzen Tag und ermöglichen ein Schlafen trotz grosser Hitze.
Da wir keine zweite Nacht so schaukelnd verbringen wollen, segeln wir weiter nach Nysiros Marina. Nur 10 Meilen von Tilos entfernt. Wir verbringen die sehr heissen Tage mit baden und ruhen unter dem Ventilator. Weiter geht es am 6. Juni die 10 Meilen nach Kos, Kardamena. Wir finden einen Platz im engen Hafen und freuen uns, wieder hier zu sein. Gleich am ersten Tag buche ich für uns Beide Termine bei Maxine zum Haareschneiden. Wir waren letztes Jahr schon bei ihr und sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Im Restaurant Blue Note gleich gegenüber RONJA geniessen wir ein gutes Abendessen und lernen dabei ein nettes Schweizer Paar kennen, welches in Kardamena Ferien macht. Wir vereinbaren ein gemeinsames Abendessen in der Taverne Avli für Samstag abend. Am Freitag fahren wir aber noch mit dem Bus nach Kos. Eine Stunde braucht dieser für einen Weg. Es ist kaum zu glauben, aber wenn wir am Hafen von den neuen Säulen Strom und Wasser beziehen wollen, müssen wir die Karte mit Guthaben in der Marina Kos oder Mantraki beziehen. Es gibt keine Möglichkeit, diese in Kardamena zu kaufen. Was solls, wir haben ja Zeit.
Am Samstag zeigen wir Madeleine und Martin unser Schiff und geniessen anschliessend einen schönen und gemütlichen Abend mit den Beiden in der Taverne Avli.
Nach 4 Tagen beruhigt sich der Wind wieder soweit, dass wir die 23 Meilen zur Insel Pserimos fahren können. Leider wieder mit Motor. Zu dieser Jahreszeit nicht unüblich, da es entweder keinen Wind hat oder direkt auf die Nase wenn es Richtung Norden gehen soll. Hier liegen wir eine Nacht vor Anker um am nächsten Tag die 9 Meilen nach Kalymnos weiter zu fahren. Wir haben in der Palionisos Bucht telefonisch eine Boje reserviert, da es dort zu tief ist um zu ankern. Herzlich werden wir empfangen und am Tag später treffen hier sogar Segelfreunde aus Agios Nikolaos ein, mit denen wir einen schönen Abend verbringen.
Weiter gehts am 13. Juni die 9 Meilen nach Leros, in die gut geschützte Bucht Xirokampos, wo wir den kommenden starken Nordwind abwettern wollen. Wir finden eine der letzten Bojen und machen daran fest. Da das Ankern in Landnähe hier schwierig ist wegen des Seegrases wurden ursprünglich mal Betonblöcke versenkt mit Ketten und Mooringleinen. Anscheinend soll dies eine illegale Aktion gewesen sein und die Flaschen oder Fender an den Mooringleinen wurden entfernt. Da die Mooringleinen noch vorhanden sind, haben aber einige Segler, unter anderem auch wir, ein paar davon wieder mit Petflaschen markiert. Wir haben Glück und finden eine der letzten. Es hat leider schon wieder nicht mehr viele, da die Flaschen entweder kaputt gegangen sind oder entfernt wurden.
Und ja, wir haben wieder in unser Leben als Segler gefunden und geniessen die Zeit auf und im Wasser.