Auswassern
Am 4. Dezember war es endlich soweit. Eigentlich war der Termin auf 1.12.2017 festgelegt, aber an diesem Morgen hatte es so viel Wind, dass Roussos, der Betreiber des Krans, uns absagte. So hatten wir den ganzen Tag Zeit, mit unseren Siebensachen in unser Appartement umzuziehen. Ruedi und Tanja, unsere Schweizer Freunde die hier in der Nähe ihr Zuhause gefunden haben, halfen uns dabei tatkräftig und stellten auch ihr Auto zur Verfügung.
Am 4. Dezember morgens um 8 Uhr mussten wir in der Kranbox sein. Paul und Marina, von der SY Serenita, ein Schweizer Paar welches auch hier überwintert, halfen uns beim Manövrieren und Marina schoss die Bilder. Es ging kurz und schmerzlos und schon bald hing RONJA im Kran und wurde zum Platz gefahren, wo sie mit Hochdruck gereinigt wurde.
Nachdem wir unser Appartement in Beschlag genommen hatten, spazierten wir mit Ronja zurück in die Marina, wir sind keine 5 Minuten von dieser entfernt, was unseren Plänen zum Arbeiten an RONJA sehr entgegen kommt. Unser Schiff war bereits an seinem Platz aufgebockt und bereits bei unserer ersten Annäherung sahen wir mit Schrecken, dass es am Unterwasser, vor allem im Bereich der Wasserlinie, aber auch weiter unten am Kiel, Blasen und Abblätterungen hatte. Damit hatten wir nicht gerechnet, da wir erst vor 3 Jahren das Unterwasser völlig neu aufbauen liessen. Nun mussten wir unsere ganzen Pläne über den Haufen werfen. Eigentlich wollten wir ja unser Deck sanieren in diesem Winter. Da das Unterwasser aber wesentlich wichtiger ist für ein Boot das immer im Wasser ist, wurde alles umgekrempelt.
Vom im Hafen ansässigen Schweizer Bootsbauer Udo Oesch wurde ein Probeschliff gemacht bis auf den GFK und wir stellten fest dass dieser gottseidank noch nicht osmotische Blasen hat. Es war also „nur“ die Farbe welche abblätterte und wir sahen auch, dass der rissige Gelcoat noch zum Teil unter der Farbe vorhanden war. Unser Entschluss stand bald fest, dass wir das Unterwasser bis auf den GFK herunterschleifen wollen und neu aufbauen. Diese Arbeiten haben wir nun Udo Oesch und seinen Männern übergeben, in der Hoffnung, dass professionell gearbeitet wird und wir dann etwas länger Ruhe haben. Die Beläge wurden Anfang Januar abgeschliffen und die Feuchtigkeit gemessen. Am Anfang wurde eine Feuchtigkeit von über 6 festgestellt, was aber bei einem Schiff welches immer im Wasser ist und schon 41 Jahre alt ist als völlig normal gilt. Die Feuchtigkeit wird laufend gemessen, und diese Woche wurde der GFK auch wieder abgespritzt. Sie sollte unter 2 fallen, damit der Neuaufbau mit Epoxy Primer und Farbe gemacht werden kann.