13. – 21.07.2023 Insel Leros, Xirokampos – Lipsi, Kouloura – Agathonisi, Agios Georgios – Insel Samos, Ormos Marina in Marathokampos
Nach 10 Tagen Insel Leros haben wir genug und fahren unter Motor weiter in den Norden in die Bucht Kouloura im Süden der Insel Lipsi.
In dieser kleinen Bucht gefällt es uns sehr und wir beschliessen, am nächsten Tag die 2,5 Km nach Lipsi zu laufen. Es ist alles sehr gepflegt hier und für griechische Verhältnisse sauber. Der Abfall wird getrennt gesammelt und die Verwaltung setzt sich für Individualtourismus ein. Es ist nicht erlaubt, mehrstöckige Hotelbauten zu erstellen weshalb natürlich auch kein Massentourismus entstehen kann.
Wir gehen zu früher Stunde in der Taverne Kalypso essen, leider. Das stellt sich als Fehlentscheidung heraus, haben wir doch noch nie in ganz Griechenland so schlecht gegessen. Meine Pommes als Beilage zum gekochten Huhn waren matschig und gingen ungegessen zurück.
Am 15. Juli beschliessen wir mit dem vorherrschenden Wind nach Nordosten zu segeln. Die Insel Agathonisi bietet sich als Ziel an. Unter Segeln erreichen wir Agios Georgios und legen an einer von zwei vorhandenen Bojen an. Da diese zu nahe beieinander liegen und unser Nachbar uns darauf hinweist, dass er bei wenig Wind in Berührung kam mit dem Nachbarboot, legen wir eine Landleine aus, welche RONJA an Ort hält.
Hier liegen wir wieder einmal so nahe am Ufer, dass wir täglich mehrmals an den Strand schwimmen. Wunderbar! Da nach wie vor der Nordwind bläst, merken wir noch nicht viel von der Hitzewelle. Auch ist das Wasser mit 22° immer noch relativ kühl und hilft gegen die Hitze. Wir essen in der Taverne Island gut zu Abend, beschliessen aber dann doch, auch einmal die Taverne Atsidas auszuprobieren und erklimmen die Strasse bei grosser Hitze. Als wir dort ankommen hören wir zwar Leute reden, aber im Restaurant sitzt niemand und in der Küche ist alles zugedeckt als wäre geschlossen. Schade, hatte diese Taverne doch gute Bewertungen. Aber das Gute daran, ich konnte ein Bild machen von der Bucht!
Am 21. Juli wird der Wind, aber vor allem auch die Wellen, erträglich so dass wir uns, gegenan unter Motor, auf den Weg machen können. Wir erreichen unser für dieses Jahr nördlichstes Ziel, die Marina Ormos in Marathokampos auf der Insel Samos.
Nach drei Wochen an Anker oder Boje, legen wir zum ersten Mal wieder in einer Marina an. Unsere Berechnungen für unseren Energiebedarf mit zusätzlichem Wassermacher und Kühlbox haben sich bewahrheitet. Wir sind völlig autark in unserer Versorgung obwohl wir jeden Tag mindestens 2 Stunden unsere Wasserentsalzungsanlage Schenker Zen 30 in Betrieb genommen haben. Nach jedem Baden duschen wir mit Süsswasser und abends gibts eine richtige Dusche im Cockpit. Daneben produzieren wir unser Trinkwasser, im Moment täglich um die 7.5 Liter, selber. Ausserdem koche ich natürlich auch ab und zu und wir waschen ab. Das heisst wir haben einen (luxuriösen) Verbrauch um die 55-60 Liter täglich und können diese selber wieder herstellen. Toll, wir möchten nicht mehr ohne sein!
Beim Anlegen in der kleinen aber feinen Marina gerät leider die zu kurze Hilfsleine der Mooringleine beim Rückwärtsfahren in den Propeller und wickelt sich ein paar mal um die Welle. Christian gelingt es, einige Umdrehungen aufzuwickeln aber dann geht nichts mehr. Giannis schneidet dann die Hilfsleine durch und entfernt den Rest.
In der Marina treffen wir auf Dagmar und Manfred mit der Segelyacht Calypso. Diese beiden haben wir letztes Jahr in Astypaleia kennengelernt und wir freuen uns über das Wiedersehen. Zusammen gehen wir in der Taverne Trata essen und tauschen uns aus über das vergangene Jahr, die Segel Erlebnisse und die vielen kleinen und grossen Reparaturen und Investitionen auf unseren Schiffen. Auch die Taverne Local probieren wir aus und wir können beide empfehlen.
Da wir für den Eingangs Stempel im Transitlog nach Karlovasi, an der Nordküste von Samos, zur Port Police müssen, mieten wir ein Auto für 1 1/2 Tage. Den Ausfahrtsstempel, welchen wir frühestens 24 Stunden vor Abfahrt erhalten, holen wir uns dann gleich am nächsten Tag, wenn wir zu den berühmten Wasserfällen von Potami gehen wollen.
Schon während unserer Fahrt nach Karlovasi fällt uns auf, wie grün diese Insel ist. Aber dann beim Spaziergang zu den Wasserfällen, sind wir überwältigt von den überschiessenden Pflanzen und Bäumen und können nur hoffen, dass hier keine Brände entstehen.
Auf dem Weg zu den Wasserfällen kommen wir auch an der im Moment wegen Renovierung geschlossenen griechisch-orthodoxen Kirche vorbei. Diese wird zur Zeit saniert und ist für die Öffentlichkeit geschlossen. Als wir uns die Bilder im Internet von anderen Besuchern ansehen, staunen wir, dass diese hier einfach so hinein trapsen durften.
Da das Bachbett völlig ausgetrocknet ist, erwarten wir nicht sehr viel von den spektakulären Wasserfällen. Tatsächlich befinden sich zwar sehr viele Leute zuhinterst in der Schlucht aber Wasser fliesst nicht mehr sehr viel. Schade, hier müssten wir mal im Frühjahr hin kommen.
Auf dem Weg von Marathokampos fahren wir an vielen Windkraftwerken vorbei und aus der Nähe sehen wir, dass es dort auch ganze Felder Solarkollektoren gibt. Super, weiter so! Wir staunen immer wieder, dass ein Land wie Griechenland nicht mehr Sonnenenergie produziert. Öl und Gas waren vermutlich bisher zu billig zu haben.
Und zu guter Letzt erreicht uns nun auch hier in der Marina die Hitzewelle. Bei null Wind wird es im Schiff um die 40° und die Ventilatoren laufen den ganzen Tag. Auf den vorhergesagten Nordwind freuen wir uns schon jetzt. Für weitere Ausflüge auf Samos ist es uns jetzt zu heiss. Aber – Samos – wir kommen wieder!
Also liebe Elsbeth, so ein anschaulicher und erlebnisreicher Reisebericht! Es hat mich richtig gefreut, dass ihr dieses Jahr so flott unterwegs seid und sich die Wasserentsalzungsanlage so gut bewährt und Ausbeute schenkt.
Ich freue mich trotzdem sehr wenn ihr wieder im Lande seid !
Ganz liebe Grüsse an euch Beide von uns Beiden ????
…. Also die 3 Fragezeichen am Schluss, waren mal ein lachender Smily
Hallo aus Kreta, es ist toll Eure Reiseberichte zu lesen!
Wir planen (frisch gewappnet mit neuen ‚Wattstunde‘ Solarpanels und damit mehr als verdoppelter Kapazität) uns gegen Ende Woche auch wieder auf den Weg Richtung Dodecanese zu machen.
Weiterhin viel Spass! Peter